Meine große Liebe

Obwohl ich ja, wie meine Zweibeiner immer zu sagen pflegen, eine richtige Zicke bin, hab ich trotzdem auch einen festen Freund, jawoll.

Er heißt Andrew, ist riiieeesengroß und einfach nur wunderschön. Andrew habe ich eher zufällig kennengelernt und zwar kam das so:

Ich hab noch nicht so lange bei Mama und Papa gewohnt, war also noch ein relativ kleines Mädchen. Eines nachmittags bin ich mit Mama draußen so rumgetrödelt, ich hatte mir einen kleinen roten Apfel gesucht und den im hohen Gras bearbeitet, als es plötzlich dunkel über mir wurde. War ich erschrocken, ein rieeesengroßer weißer Kopf war alles, was ich voller Entsetzen sehen konnte und ich bin losgerannt, nix wie weg hier. Unterwegs fiel mir Mama ein, die hatte ich völlig vergessen, aber das große weiße Etwas rannte ja immer noch hinter mir her. Ganz weit weg hörte ich Mama nach mir rufen und eine andere Zweibeinige rief gaaanz laut "Aaaandreeeew!!!". Aber ich war schnell,viiiel schneller als er und wie ich mich wiedermal umdrehe, hatte ich ihn abgehängt, puh, das war knapp. Ich dachte wirklich, der will mich fressen! Also bin ich schnurstracks zurück, musste ja nach meiner Mama gucken, am Ende war die jetzt aufgefressen. Da stand sie da, war ich froh! Aber daneben stand eine andere Zweibeinerin und neben ihr, jetzt am Strick, saß er, Andrew. Erst hab ich mich nicht richtig getraut, aber dann hab ich ihn doch mal beschnuffelt. Der hat gut gerochen und eigentlich war er ganz nett. Wir sind dann aber nach Hause gegangen, weil Mama doch noch der Schreck in den Gliedern saß.

Ein paar Tage später sind wir wieder los und Mama hatte mir eine Überraschung versprochen. Wir haben ihn wiedergetroffen, diesmal hatte ich gar keine Angst mehr und hab ihm gezeigt, wo bei Boxers der Hammer hängt.

Wir sind so dolle über die Wiese getobt, dass er dann nicht mehr konnte und nur noch 8en gelaufen ist. Und ich hatte mich unsterblich in ihn verliebt. Anfangs konnte ich alles, aber auch wirklich alles mit ihm machen, bis es ihm irgendwann doch mal zu heftig war, er hat geguckt, ob unsere Mamas gucken und mir dann eine geschossen. Meine Herren, da war aber auch Bums dahinter. Seither hab ich ihn natürlich noch mehr angehimmelt.

 

Andrew ist natürlich noch immer meine große Liebe, nur als ich dann ganz erwachsen geworden bin, durften wir uns mal wochenweise gar nicht sehen. Ich wurde aufgeklärt! Anfangs dachte ich immer, wenn ein Hund auf mir reiten will, isser nur zu faul um selbst zu laufen, aber Mama hat mir dann erklärt, dass das manchmal andere Gründe hat und dass sich ein anständiges Mädchen da wehren muss. Weil ich das mit der Wehrerei bei Andrew niemals nicht über`s Herz gebracht hätte, hab ich das bei Marko ausprobiert.

Marko ist ein eigentlich armer Hund, er riecht auch eklig und ist schon ein Opa und Mama sagt, je oller je doller. Naja, auf alle Fälle wollte nun Marko auf mir rumreiten, aus welchen Gründen auch immer. Um es kurz zu machen, Marko wird nie wieder derartiges versuchen, denn ich hab ihm dermaßen eine gegeben, dass er in hohem Bogen durch die Luft geflogen und dann ziemlich unsanft wieder aufgekommen ist. Seine Zweibeinige hat laut geschrien, meine nicht. Marko kommt nie weiter als höchsten 5 m an mich ran, dann erkennen seine halbblinden Augen, dass ich es bin, er klemmt seine Rute ein und sucht das Weite, recht so, denn ich gehöre Andrew!

 

Datenschutzerklärung
powered by Beepworld